Drei beispielhafte Projekte verdeutlichen im Folgenden die Breite der Maßnahmenvorschläge der Spielleitplanung in Pankow-Weißensee.
- Beschilderung für den Spielplatz „Grüner Hering“
- Gemeinsame Aufwertung des Parks am Kreuzpfuhl
- Ein Spielplatz für die Lehderstraße
Beschilderung für den Spielplatz „Grüner Hering“
Kinder- und Jugendfreundlichkeit ist nicht teuer: Der Spielplatz „Grüner Hering“ zwischen Max-Steinke-Straße und Charlottenburger Straße ist ein neu und ansprechend gestalteter Spielplatz mit viel Bewegungsfläche – allerdings vielen Kindern und Jugendlichen unbekannt. Hier lässt eine neue Beschilderung die bestehenden Qualität erst richtig für Kinder und Jugendliche nutzbar werden.
Im Hinterhof gelegen muss der Spielplatz von außen sichtbarer gemacht werden, um so die Auslastung zu erhöhen und mehr Kinder vom Spielplatz profitieren zu lassen. Dabei ist vor allem von der Max-Steinke-Straße aus eine Beschilderung nötig, die gemeinsam mit Kindern entwickelt und umgesetzt werden sollte.
Schilder können auch der Verkehrssicherung dienen, denn unweit des Spielplatzes sind Kinder und Jugendliche an der Ecke Pistoriusstraße/Berliner Allee durch Rechtsabbieger gefährdet, die nicht mit querenden Fußgängern rechnen. An dieser Spur soll daher ein Schild „Fußgänger vorlassen/Achtung Schule“ errichtet werden.
Die Gestaltung dieses Schildes im Rahmen eines Schulprojektes hilft auch, für Kinder die Situation zu thematisieren und die Gefährdung auf dem Schulweg zu erkennen.
Gemeinsame Aufwertung des Parks am Kreuzpfuhl
Der Kreuzpfuhl ist ein stehendes Gewässer an der Pistoriusstraße. Die angrenzende Grünfläche bietet für Jugendliche eine der wenigen Aufenthaltsflächen im Quartier – hat jedoch Probleme.
Die Sichttiefe des Teiches beträgt weniger als einen halben Meter. Im Sommer verbreitet er einen fauligen, vermutlich von Faulschlamm am Gewässergrund herrührenden Geruch.
In seinem jetzigen Zustand lädt das Gewässer keineswegs zum Verweilen ein, was aufgrund der hervorragenden Lage im Quartier sehr bedauerlich ist. Die Verbesserung der Wasserqualität wird dringend empfohlen (Maßnahmen nach Gutachterempfehlung).
Im Zuge dieser Maßnahme sollte das Ufer direkt zugänglich gemacht werden, etwa durch breite Treppenstufen oder einen Steg. Grade die direkte Kontaktmöglichkeit mit Wasser ist nicht nur für Kinder und Jugendliche eine immer wieder nachgefragte Qualität von Frei- und Grünflächen. Im Zusammenhang mit der Verbesserung der Wasserqualität ist eine Aufwertung des Parks um den Kreuzpfuhl wichtig. Weitere Sitzgelegenheiten z.B. am Ufer des Kreuzpfuhls und die Pflege der Grünflächen sind einige Möglichkeiten.
Für die Maßnahmen besteht die Bereitschaft der Primo-Levi-Schule an einer Mitwirkung, etwa im Rahmen des Biologie- oder Kunst-Unterrichts. Für viele dieser Maßnahmen der Kinder und Jugendfreundlichkeit kann auf lokales Engagement zurückgegriffen werden. Der Einsatzwille hierfür besteht, denn die Ergebnisse kommen dem ganzen Quartier zu Gute.
Ein Spielplatz für die Lehderstraße
Der Spielplatzplan und der entsprechende Bebauungsplan XVIII-58–1 sieht für die Brachfläche Lehderstraße 68 eine Spielanlage vor. Die finanziellen Mittel des Bezirk lassen eine Umgestaltung gegenwärtig nicht zu. Alternative Wege sind jedoch möglich.
Schon der Kiezplatz an der Gustav-Adolf-Straße/Streustraße zeigte, was mit Engagement der Bewohner im eigenen Quartier machbar ist. Eine Brachfläche wurde hier neu gestaltet und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der Kiezplatz wurde als Treffpunkt und Aufenthaltsort von den Anwohnern angenommen
Auch die Brachfläche an der Lehderstraße 68 kann als Zwischenlösung gemeinsam mit Bezirksamt und Anwohnern gestaltet werden. Vorbild sollte weniger der konventionelle Spielplatz als vielmehr eine gestaltbare und erlebbare Spielumwelt sein. Erdhügel, Baumstämme, ungiftige Pflanzen und Büsche geben Kindern im urbanen Umfeld neues Anregungspotential – und sind kostengünstig herzustellen.
Dies ist insbesondere auf Grund des Mangels an Spielflächen in der direkten Umgebung dringend notwendig. Der nächste erreichbare Spielplatz ist der Ostseespielplatz – um hierhin zu gelangen, muss jedoch die vielbefahrene Ostseestraße überquert werden. Insbesondere Kinder sind hierbei sehr gefährdet.
Das Beispiel des Kiezplatzes zeigt den Weg und kann Mut machen, das eigene Quartier mit zu gestalten.